P E T R A H E I D E N |
AUSSTELLUNG: Ravelin / Festung Ehrenbreitstein |
White
boxes - in memoriam
Installation:
Petra Heiden
Fotos: Matthias und Petra Heiden
Die
Installation ist meinem in diesem Jahr verstorbenen Vater gewidmet. Sie dokumentiert einen
besonderen Nachlass. Mein Vater hat in seinem Haus, das er fast bis zu seinem
Tod bewohnte, zahlreiche Zeugnisse seines Lebens hinterlassen: Gesammeltes,
Notiertes, Repariertes, Konstruiertes… Originelles und Skurriles. Damit hat er
seine ganz persönlichen Spuren hinterlassen, die auch nach dem Tod von ihm erzählen.
Mein Vater war durch eine
besondere Zeit geprägt. Da er als junger Mensch den Krieg und die kargen
Nachkriegsjahre erleben musste, hat sich ihm eine grundsätzliche Neigung zur
Sparsamkeit und zum Wiederverwerten noch irgendwie brauchbarer Dinge
eingebrannt. Verschwendung war ihm ein Gräuel. Alles wurde, wenn immer möglich,
einem Recyclingprozess oder Reparaturen unterworfen. Darin war mein Vater sehr
erfinderisch und unkonventionell. Die Fotos und Gegenstände
werden in weißen Schachteln gezeigt, die ebenfalls aus alten Beständen
(Schuhkartons) meines Vaters hergestellt wurden. In den Schachteln wirken die
Exponate archiviert und bekommen dadurch einen scheinbar zeitlosen Wert. Sie
sind aus ihrem Kontext herausgelöst, erfahren eine besondere Bewertung und
laden den Betrachter zu eigenen Assoziationen ein. Durch die Reduktion auf den
Schwarz- Weißkontrast wird einerseits eine Distanz zu den Dingen und Fotos
erzeugt. Es wird aber auch ein Bezug hergestellt zu den rituellen und
archetypischen Bedeutungen von Schwarz und Weiß im Zusammenhang mit Leben und
Tod. Durch den Tod meines Vaters
erlebe ich den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Damit
will ich mich bewusst auseinandersetzen und auch damit, wie wir Menschen
auf die Tatsache der Vergänglichkeit reagieren, welche Antworten wir finden können.
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